Ein Land voller Herausforderungen und Hoffnungen

Reisebericht von Hans-Erich Seum aus einem der ärmsten Länder der Welt – Sambia

Was bedeutet es in einem Land zu leben, in dem sauberes Wasser keine Selbstverständlichkeit ist? In dem viele Kinder keine Schule besuchen können, weil ihre Eltern sich den Schulbesuch, die Schuluniform und Bücher nicht leisten können? Hans E. Seum aus Altenstadt/Oberau wollte es nicht bei Berichten und Bildern belassen – er wollte es mit eigenen Augen sehen und erleben. Insbesondere auch vor dem Hintergrund seiner Patenkinder sowie über den durch die Familie finanzierter Wasserbrunnen und Schulausstattung. Deshalb reiste er kürzlich nach Sambia, eines der ärmsten Länder der Welt.

Über 60% der Bevölkerung lebt dort unter der Armutsgrenze von etwa zwei US Dollar pro Tag. Das Land ist stark von der Landwirtschaft abhängig und leidet unter einer der höchsten Mangelernährungsraten Afrikas: 31% der Menschen sind betroffen. Im weltweiten Index für menschliche Entwicklung belegt Sambia derzeit Rang 110 von 128. Harte körperliche Arbeit ist hier Alltag – auch für Kinder. „Ich wollte nicht nur spenden – ich wollte wissen, wie es wirklich ist“, sagt Seum. Seit einigen Jahren unterstützt Familie Seum die Hilfsorganisation Tabitha Global Care Germany e.V., welche insbesondere Projekte in Uganda und Sambia fördert.

„Ich war neugierig – aber auch vorbereitet auf das, was mich erwartet. Und doch hat es mich tief erschüttert“. Schon bei der Ankunft in Lusaka, der Hauptstadt Sambias, wurde er mit einer Herzlichkeit empfangen, die er nicht erwartet hätte. „Diese Kinder, mit ihren großen, wachen Augen, ihrer Freude, obwohl sie fast nichts besitzen – das hat mich zutiefst berührt“.

Viele Familien leben dort in einfachen Lehmhütten oder traditionellen Rundbauten mit Strohdächern. Wasser wird oft auf dem Land kilometerweit entfernt in Eimern geholt. „Wir drehen einfach den Wasserhahn bei uns auf – dort kostet Wasser täglich Zeit und Mühe“, sagt Seum. Sein Brunnenprojekt verschafft einem Dorf mit ca. 750 Einwohnern erstmals direkten Zugang zu sauberem Wasser – ein entscheidender Schritt im Alltag für eine bessere Gesundheit.

Weiterhin besuchte er verschiedene Schulen – von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule. „Bildung ist der einzige Weg aus der Armut“, betont er. Doch für viele bleibt der Zugang versperrt: Schulgebühren, Schuluniformen, Lehrmaterial – das können viele Eltern nicht bezahlen. Er hat seine Patenkinder nun getroffen und hat gesehen, dass sie nun Hoffnung haben auf ein besseres Leben. Durch die Unterstützung der Organisation Tabitha Global Care wurde das Leben der Kinder verändert, spürbar und sichtbar. Eine Patenschaft kostet lediglich 30 EUR im Monat für die Grundschule, dieses entspricht 1 EUR am Tag, und für die weiterführende Schule 50 EUR im Monat. „Den Patenkindern geht es deutlich besser als den anderen – sie haben bessere Chancen ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Bildung ist der Schlüssel, um dem Kreislauf der Armut zu entkommen“, so Seum. Beeindruckt zeigte er sich auch von den niedrigen Verwaltungskosten der Organisation – unter 3 % -, welches ihn zusätzlich motiviert hat, dort zu investieren.

Besonders erschütternd war für ihn der Besuch bei Steinklopfer: innen: Menschen, die mit Hammer und bloßen Händen Gestein zerschlagen – viele Stunden in der Sonne, für eine LKW Ladung Kies, für die am Ende des Monats 30 EUR gezahlt werden. Eine solche brutale und entwürdigende Arbeit habe er noch nicht gesehen, aber leider für viele die einzige Möglichkeit zu überleben.

Trotz allem erlebte er jedoch kein Land der Verzweiflung, sondern eines der Hoffnung. „Die Menschen haben eine Würde, die unbeschreiblich ist. Ihre Freundlichkeit, ihr Lachen – das bleibt mir für immer in Erinnerung“.

Er ist davon überzeugt, dass Hilfe ankommen muss, nachhaltig und konkret. Das Prinzip – Hilfe zur Selbsthilfe- wird von Tabitha Global Care gelebt und er richtet deshalb einen Appell an alle, die helfen möchten: Schauen Sie nicht weg. Unterstützen Sie ein Patenkind oder helfen sie einen Wasserbrunnen oder eine Schule/Schulmaterialien zu finanzieren. Jeder Beitrag zählt und verändert Leben.