Wir wurden neu geerdet

Delegationsreise mit Tabitha Global Care

Mit 16 Personen und 20 extra Koffern voller Hilfsgütern und Geschenken begab sich eine Gruppe aus Deutschland am 23. Mai auf eine 17-tägige Reise nach Sambia. Bei der gemischten Delegationsgruppe unter Leitung von Reinhard und Irmgard Berle, lag die Altersspanne zwischen 29-82 Jahren. Das eindeutige Resümee der Teilnehmer: „Wir wurden neu geerdet, weil wir aus unserer Komfortzone geworfen wurden!“

Sieben Euro zum leben

Sambia im südlichen Afrika ist ein Binnenland mit zerklüftetem Gelände und einer vielfältigen Tierwelt, vielen Parks und Safari-Möglichkeiten. Die Ausdehnung von West nach Ost oder Nord nach Süd sind jeweils über 1.000 km. Die Gruppe besuchte Dörfer im Osten und Süden des Landes und legte dabei hunderte Kilometer zurück. Es wurden Patenkinder besucht und gebaute Brunnen besichtigt. „Die Fröhlichkeit und Dankbarkeit der Menschen war ansteckend und sehr beeindruckend“, so lauteten immer wieder die Aussagen der Teilnehmer. In Livingstone wurde die Bedeutung der Patenschaft besonders deutlich. Dort leben Menschen auf der Schattenseite des Lebens. Eltern zerkleinern den ganzen Tag mit einfachem Werkzeug Steine zu Kies. Auch Mütter sitzen mit ihren Kindern in der prallen Sonne und zertrümmern Steine. Für die Schule der Kinder gibt es weder Zeit noch finanzielle Mittel. Diese körperlich anstrengende Arbeit wird mit 32 EUR pro Monat entlohnt, aber allein die Miete für zwei kleine Zimmer beträgt bereits 25 EUR. Wie soll eine Familie mit 7 EUR leben? Die deutsche Gruppe steht in Hilflosigkeit vor dieser menschenunwürdigen Situation. Mit einem Stone Crasher – einem Steintrümmerer könnte man den Menschen eine Hilfe bringen.

Der Tropfen auf dem heißen Stein

An zwei Schulen in Sambia werden 450 Kinder unterrichtet. Es beginnt mit der Reinirmgard christlichen Academy (RCA) – einer Nursary und Primary Schule – und reicht bis zur Highschool. Mit fröhlichem Gesang wurden die deutschen Delegierten empfangen. Gerade diese positiven Elemente begeistern. „Es mag sich, im Angesicht der Not zwar nur wie der berühmte „Tropfen auf einem heißen Stein“ anfühlen, aber es tropft und bringt Veränderung!“ So die Aussage eines Teilnehmers. Die Beharrlichkeit in der Ausbildung der jungen Generation wird zu einem positiven Ziel führen.
Die Bernd-Fassbender-Schule (BFB) wurde letztes Jahr im Mai eingeweiht. Inzwischen entstehen weitere Internatsgebäude für jeweils 60 Schüler, außerdem werden drei Gebäude mit Fachräumen gebaut. Für die Jugendlichen besteht die Chance mit dem Abitur ihren Abschluss zu erreichen, aber auch Kurse im handwerklichen Bereich parallel zu belegen. In den neuen Klassenräumen geht es um folgende Bereiche: IT-Kurse, Bibliothek, Naturwissenschaften, Friseur, Schneiderei sowie Mode und Design. Reinhard Berle sagt: „Wir wollen keine alphabetisierten Tagelöhner ausbilden, sondern Menschen, die nach der Schule selbständig ihr Leben führen können.“

Wasser ist Leben

Wasser ist lebensnotwendig. So einleuchtend diese Aussage auch sein mag, sie gehört in vielen afrikanischen Ländern nicht zu den Selbstverständlichkeiten. Wasser wird von Frauen und Kindern über weite Wegdistanzen (im Schnitt 6 km) nach Hause getragen. Oft genug wird das Wasser immer noch aus Flüssen oder Sumpflöchern geholt, von Trinkwasser kann ganz sicher keine Rede sein. Vier Teilnehmer der Gruppe durften ihren gespendeten Brunnen besichtigen und selbst Wasser pumpen. Ein Brunnen kann bis 1.000 Menschen pro Tag mit Trinkwasser versorgen. Auch hier fällt die Aussage: „Wie geht es uns doch gut!“
Tabitha baut seit 2017 Brunnen in Sambia und Uganda. Bereits 80 Anlagen wurden fertiggestellt weitere Brunnen sind in Arbeit.

Wie können Sie helfen?

• Durch Übernahme einer Patenschaft – ab 30 EUR im Monat
• Durch Finanzierung eines Brunnens – ab 2.500 EUR
• Durch einen Stone crasher / Steintrümmerer – ab 5.850 EUR

Fritzlar, 8. Juli 2025